Slavoj Žižek: The Reality of the Virtual

Eine Vorlesung des Philosophen Slavoj Žižek aus dem Jahr 2003. Er führt seine Interpretation von „Virtualität“ und „Realität“ aus und geht ausführlich auf den Lacanschen Dreischritt des Imaginären-Realen-Symbolischen ein. Žižek tritt für einen „rein formalen Materialismus“ ein, der von einer  ursprünglichen Differenz  ausgeht. Damit ist kein erstes Gegensatzpaar gemeint, sondern ein grundsätzlicher Moment der Asymmetrie, der Selbst-Differenz zweier Zustände, aus denen dann die historische Vielheit entspringt.

Klingt ziemlich abstrakt und das ist es auch. Ich frage mich, ob er sich an einer Beschreibung des Wesens der Zeit versucht, ohne den Begriff zu benutzen? So verstehe ich es jedenfalls. Sobald es zwei unterschiedliche Zustände gibt – erst war es so, dann so – läuft die Zeit. Wenn sie irgendwann angefangen hat (Urknall etc.), müsste das bedeuten, dass es „vorher“ eben keine Unterschiede gab. So gesehen, hat die Welt irgendwie mit einem ersten Unterschied -der Zeit- begonnen.