Archiv der Kategorie: Macht

plus ça change…

„See, we are just like Rome. Our legislatures are corrupt; our politicians are unprincipled; our rich men are ambitious and unscrupulous. Our newspapers have been purchased and gagged; our colleges have been bribed; our churches have been cowed. Our masses are sinking into degradation and misery; our ruling classes are becoming wanton and cynical.“

Upton Sinclair, 1908

Der Traum von der benevolenten KI

Die Menschen regieren sich gegenseitig in ungerechter Grausamkeit. Wäre es da nicht besser, das Regieren einem Computer zu überlassen? Was, wenn wir eine künstlichen Intelligenz hätten, eine benevolente KI, die Gerechtigkeit und Notwendigkeit abwiegt, entscheidet und dabei ständig versucht, das Glück aller zu maximieren? Wäre das nicht endlich eine Politik ohne Machtmissbrauch und Korruption, aber mit der totalen Transparenz rein zahlenbasierter Entscheidungen? Der Traum von der benevolenten KI weiterlesen

Alexander Kluge was here

Bild: NASA
Bild: NASA

Veteranen von Stalingrad,  mehrfach verjüngt und aufgeputscht mit Pervitinspritzen. Kaltblütige Kapitalisten, die auf der Suche nach Rohstoffen ganze Sonnen auslöschen. Raumschiffe, zur Hälfte mit Salzwasser gefüllt, voller symbiotisch lebender Delphine und Menschen, die am Strand Zärtlichkeiten austauschen. Dazu ein Schuss Adorno. Das hat sich Alexander Kluge 1969 ausgedacht und gibt es bei Bayern 2 zu hören.

Vorlesung: 44 Stunden Marx

Der Anthropologe und Geograph David Harvey lehrt seit über 30 Jahren Marx. Auf seiner Website sind zwei komplette Vorlesungsreihen zu den beiden Bänden von „Das Kapital“ verfügbar. Harvey unterstreicht im Laufe der Vorlesungen immer wieder, wie sehr Marx im Laufe seiner großen Erzählung darauf achtet, keine statischen Kausalketten zu knüpfen, sondern ein Bild dynamischer Prozesse zu zeichnen. Die Vorlesungen ersetzen bestimmt nicht die Lektüre, bieten aber eine sehr hilfreiche Einordnung des langen und oft langwierigen Textes. Vorlesung: 44 Stunden Marx weiterlesen

Vorlesung: Zygmunt Bauman über Formen der Macht

Der 1925 geborene Soziologe und Philosoph Zygmunt Bauman spricht in Leeds über die Gegenwart als Zeitalter eines „Interregnum“ – die Nationalstaaten verlieren an Macht angesichts der globalen Waren- und Geldströme, die der Politik einen immer geringeren Spielraum geben. Bauman zeichnet anhand der Konzepte „Panopticon„, „Synopticon“ und „Banopticon“ nach, welch unterschiedliche Formen die Machtverhältnisse der Gegenwart annehmen können.