Archiv der Kategorie: Geld

Ungleichheit

Die große politische Frage und die große kulturelle Frage der modernen Welt ist, wie dieses theoretische Loblied auf die Gleichheit mit der andauernden und zunehmend schärferen Polarisierung der realen Lebenschancen und mit der Befriedigung von Bedürfnissen in Einklang zu bringen ist, die der Kapitalismus geschaffen hat.

Immanuel Wallerstein, Der Siegeszug des Liberalismus (1789-1914). Das moderne Weltsystem IV.

Im Rahmen einer Längsschnittuntersuchung hat man die Bevölkerung acht sozialen Lagen zugeordnet. Die oberste wird aber nicht etwa Reichtum, sondern „Wohlhabenheit“ genannt. Was ist denn das bitte? Ausgerechnet im neuen Armuts- und Reichtumsbericht benennt man Reichtum auf einmal nicht mehr als solchen?

Interview mit Christoph Butterwegge zum aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht.

Peitsche oder Geld

It is easy to ridicule Ayn Rand, but there is a grain of truth in her famous “hymn to money”: “Until and unless you discover that money is the root of all good, you ask for your own destruction. When money ceases to become the means by which men deal with one another, then men become the tools of other men. Blood, whips and guns or dollars. Take your choice -there is no other.”

Slavoj Žižek, Like a thief in broad daylight

New Economic Archaelogoy

Michael Hudson schreibt über die „neue Wirtschaftsarchäologie„, in der die Ursprünge von Geld und Schulden neu untersucht werden, und den Einfluss, den das Werk von Karl Polanyi und seine Schüler auf sie haben. Diese historische Forschung setzt er immer wieder in Bezug auf die gegenwärtigen Verhältnisse.

In view of the problems that debt has caused through the ages, the analysis of how societies have regulated credit and debt should be at the very center of our understanding of money.

Neue Klassen

Ein Interview mit dem Soziologen Andreas Reckwitz über seine Beschreibung der sozialen Verhältnisse in Deutschland. Ich finde seine Analyse gelungen, obwohl ich denke, dass der Begriff der „Klasse“ eine sehr lange Geschichte hat und nicht glücklich gewählt ist. Wird von Klassen gesprochen, sollte auch ein Klassenbewusstsein und ein Konflikt zwischen den Klassen eine Rolle spielen. Der zentrale Konflikt des von Reckwitz gezeichneten Porträts findet jedoch zwischen „neuer“ und „alter“ Mittelklasse statt.

Was mir bei seiner Kategorisierung ebenfalls fehlt, ist die Einbettung der gesellschaftlichen Verhältnisse hierzulande in ein größeres Weltsystem der Arbeitsteilung – es wird immer noch auf Feldern und Fabriken gearbeitet, nur eben anderswo oder von Menschen, die dieses Bild nicht berücksichtigt. So fehlen die Notwendigkeiten, ohne die die bestehenden Verhältnisse gar nicht möglich wären.